Ganz schön frostig war es diesmal zum Donauwalzer! Da hat die Mari das Tremolo des traditionellen Jahresauftaktes gar nicht richtig hören können, so laut hat draußen die Kälte geklirrt. Sehr stimmungsvoll. Also wurde das Neue Jahr mit Pirouetten begrüßt, anstatt mit Walzerschritten. Die haben ohnehin besser zur Location gepasst. Das war übrigens der Balaton, der pünktlich zum 1. Jänner spiegelglatt gefunkelt hat.
Märchenhaft weiß hat morgens der Reif auf den Bäumen am Weststrand geleuchtet. Die Uferlandschaft von Balatonföldvár präsentierte sich in Schwarzweiß. Nur das blasse Blau der gestrandeten Stege weckte eine schwache Erinnerung an den bunten Badesommer am Plattensee. Und an die gesellige Anglerrunde von neulich hat nur der Fischerjunge von István Bors auf der Uferpromenade erinnert.
Aber wenn die Sonne lacht, macht auch der winterliche Balaton ein freundliches Gesicht. Dann schnattern die Enten munter drauf los. Schulklassen schlittern beim Sportunterricht über den gefrorenen See. Und aus der Ferne grüßt der Badacsonyer Berg über die blau schillernde Eisfläche. Doch im Földvárer Hafen hat bereits eine steife Brise die Eisfläche glatt gefegt. Und das eben noch tiefe Blau über Tihany war plötzlich bedrohlich braun.
Wie im Kino ist die Mari am Ufer gesessen und hat das Spektakel des Sturmes verfolgt, der erst über Örvényes und Udvari am gegenüberliegenden Seeufer zog und auf einmal auch den Himmel über Balatonföldvár verdunkelte. Schneeflocken wirbelten umher, und trockene Schilfhalme peitschten über das Eis. Der Weimaraner hat den Schwanz eingezogen. Und auch die Mari hat ihren Logenplatz verlassen.
Kurz darauf, kaum dass sich die beiden ins Trockene gebracht haben, präsentierte sich der Balaton wieder in farbenprächtigster Abenstimmung. So als ob gar nichts gewesen wäre! S’Hudsi war entzückt, die Mari auch.