Fast wie Alice im Wunderland war die Mari in der Normandie unterwegs: in märchenhaften Ortschaften mit malerischen Fachwerkhäuschen; zwischen verführerischen Apfelgärten, wo leuchtende Früchte zur Verkostung locken — nämlich in Form von Cidre. Und jetzt weißt du, dass die Tour nicht allein vom normannischen Postkartenidyll geprägt war.
Route du Cidre heißt der Weg, der nach Beuvron-en-Auge führt. Eines der 157 schönsten Dörfer Frankreichs schlummert im normannischen Bilderbuchland Pays d’Auge. Sein putziges Ortsbild besticht durch Fachwerkarchitektur, üppigen Blumenschmuck und Souvenirläden, die liebevoll dekoriert sind, aber (montags Mitte September) geschlossen. Menschen? Keine.
Pittoreske Szenerien für Märchen, die erst geschrieben werden möchten. Es war einmal Mademoiselle Pomme unterm Baldaquin… oder Hinter den Efeu-umrankten Fassaden von Baumont-en-Auge… Im Domfrontais (dort, wo der Cidre Poiré heißt, weil man zu den Äpfeln auch Birnen hineintut): eine farbenfrohe Vielfalt an Kulissen vom Mittelalter bis in die roaring Sixties.
Die Maler des Impressionismus waren einst von den Szenen in den alten normannischen Häfen angetan. Heute zählen die Kais von Honfleur mit ihren mit Schiefer vertäfelten Hochhäusern zu den am häufigsten fotografierten Motiven der Normandie. Das kann die Mari gut nachvollziehen. Aber noch fotogener, findet sie, ist der Hafen von Barfleur, wo einst der Eroberer Wilhelm in See stach. Dort kannst du nämlich nicht nur das Spektakel der Gezeiten eindrucksvoll verfolgen.
Auch die Kapriolen des Ärmelkanal-Wetters hat die Mari dort erlebt. Da hast du dir gerade noch ein bisserl Sonne gewünscht, schon zeigt sie sich als Gelbe Sau. Regenjacke an, Regenjacke aus, Sonnenbrille rauf und wieder runter. Die Mari war beschäftigt. Aber die Zeitreise durch die Normandie hat sie (nicht nur wegen Cidre und Poiré) sehr genossen.